Händigkeit ist also angeboren. Sie kann unterschiedlich stark dominant sein. Mindestens jedes 4. Kind ist LH, so wird vermutet. Unter den Kindern mit Geburtstraumen sind es 37%, für die normal Geborenen gibt es keine genaue Statistik, da die Untersuchungen keineswegs flächendeckend und wissenschaftlich geführt werden. Wenn Sie Zweifel haben und sicher sein wollen, gibt es einen aussagekräftigen, standardisierten Test, den wir gerne mit ihrem Kind durchführen.
In einem festgelegten Ablauf werden ihrem Kind dabei verschiedene Spielsachen und Gegenstände des täglichen Lebens wie Nagelbürste und Schraubdeckel, Pinzette und Wäscheklammer, angeboten. Es wird zu bestimmten Tätigkeiten aufgefordert und genau beobachtet, wie es diese ausführt. Durch genaues Beobachten lässt sich herausfinden, welches die dominante Hand Ihres Kindes ist. Der Test wird gefilmt und das Ergebnis mit den Eltern besprochen. Meist ergibt sich eine eindeutige Sachlage. Wir beraten Sie gerne zum weiteren Vorgehen und begleiten Sie auch bei einer eventuell nötigen Rückschulung. Wichtig ist die Rückendeckung für das Kind, denn keiner will gerne anders sein. Woran merken Sie selbst, ob ihr Kind dazu gehört? Wenn es den Stift oder den Löffel mal links und mal rechts nimmt, sollte sie das aufmerken lassen, denn ein rechtshändiges Kind nimmt den Stift nicht mit links oder übergibt ihn gleich nach rechts. Da die Dominanz nicht absolut ist und Kinder nachahmen, versucht ein linkshändiges Kind, es wie die anderen zu machen. Außerdem zeigen ihm Mutter und Oma, Geschwister und Erzieher gern, wie es „richtig“ geht. Seit über 30 Jahren wissen wir, dass ein Umschulen schädlich ist, es geschieht aber immer noch täglich aus verschiedenen Gründen.

